Zunächst das Wichtigste: Seien Sie immer kritisch gegenüber Informationen, auch denen auf meiner Homepage. Ich bemühe mich, Ihnen Informationen in kompakter Form zur Verfügung zu stellen. Aber erstens kann ich nicht garantieren, dass mir keine Fehler unterlaufen (und es wäre dumm, wenn Sie an einem Schreibfehler erkranken) und zweitens kann es sein, dass die Zukunft einige meiner Informationen korrigiert. Ich informiere nach bestem Wissen und Gewissen, die Informationen ersetzen aber keine Therapie und Anamnese.

Und nun zum Vitamin D. Laut Definition für ein Vitamin ist Vitamin D eigentlich kein Vitamin, denn Vitamine definieren sich u. a. dadurch, dass der Körper sie nicht selber herstellen kann sondern mit der Nahrung zu sich nehmen muss. Dies trifft für das Vitamin D definitiv nicht zu, es hat sich aber aus der Historie so ergeben.

Vitamin D kann der Körper selber in der Haut produzieren, es bedarf da allerdings einiger Bedingungen.

Zum einen bedarf es der Sonne. Ihre Strahlen, und zwar die UV-B-Strahlen, regen die Haut an, Vitamin D zu produzieren. Da die UV-B-Strahlung sehr schwach ist (sie kommt nicht durch eine Glasscheibe, durch die Atmosphäre oder die Wolken), ist es zwingend erforderlich, dass der Sonnenstand so hoch ist, dass der Schatten, den Sie werfen, kürzer ist als Ihre Körpergröße.

Da dies von Oktober bis März nicht möglich ist, kann Ihre Haut in dieser Zeit kein Vitamin D produzieren. Da auch in den Sommermonaten Ihr Schatten nur um die Mittagszeit, also von ca. 10 Uhr bis ca. 16 Uhr, kürzer ist als Ihre Körpergröße, müssen Sie also in dieser Zeit für 20 Minuten (10 Minuten auf dem Rücken und 10 Minuten auf dem Bauch) nackt (oder mit Badehose bzw. Bikini) in der Mittagssonne liegen, und zwar ohne Sonnencreme – und das täglich über 365 Tage im Jahr.

Wer kann das schon? Die meisten müssen um diese Zeit arbeiten und oft scheint auch einfach gar nicht die Sonne.

Die Menschen, die am Äquator leben, haben diese Bedingungen und deren Vitamin-D-Spiegel liegt so zw. 60 bis 100 ng/ml. Mehr verhindert die Natur, denn je brauner die Haut wird, umso weniger Vitamin-D kann sie produzieren.

Von daher macht es Sinn, den Vitamin-D-Spiegel zu bestimmen, der je nach Jahreszeit und Sonnenbädern in der Mittagssonne bei 8 bis 15 ng/ml liegt, selten bis 20 ng/ml.

Diesen Spiegel dann mittels Präparaten auf ca. 60 ng/ml anzuheben macht Sinn und ist eine echte Prophylaxe für all die Beschwerden bzw. Symptome, die ich unten aufzähle.

Nun ist es noch so, dass es verschiedene Formen des Vitamin D in unserem Körper gibt. Ich will darauf nur so weit eingehen. Das in der Haut produzierte Vitamin D wird in der Leber ins inaktive Calcidiol umgewandelt. Was standardmäßig im Blut gemessen wird, ist dieses Calcidiol (sozusagen die Speicherform), das noch durch Aktivierung ins aktive Calcitriol umgewandelt werden muss.

Diese Aktivierung erfolgt in der Niere, und zwar über eine Erhöhung des Parathormons aus der Nebenschilddrüse. Das Parathormon wird aktiviert durch den Abfall des Calcium- und Phosphat-Spiegels. Also durch eine calcium- und phosphat-arme bzw. -freie Ernährung. Calcium kommt besonders in Milch- und Milch-Produkten vor und Phosphat in Fleischprodukten. Mit ein Grund, dass diese Nahrungsmittel für uns nicht sehr gesund sind.

Eine weitere Aktivierung des Parathormons bewirkt Sport. Durch die Muskelarbeit wird Calcium verbraucht, was zur Aktivierung des Parathormons führt. Und ein ähnlicher Effekt wird durch (kneippsche) (Kalt-)Wasseranwendungen erzeugt. Ein möglicher Grund für die Erfolge der Kneippschen (Kalt-)Wasseranwendungen.

Bleibt noch zu erwähnen, welche Beschwerden bzw. Symptome durch einen Vitamin-D-Mangel mit verursacht werden können.

Symptome eines Vitamin-D-Mangels

Muskulatur

Muskelkrämpfe, besonders nachts (z. B. Waden, Fußsohlen)
Zucken (Lidzucken sowie Zuckungen der Arm- und Beinmuskeln)
Zittern
Vibrieren von Muskelfasern (Faszikulationen)
Muskelschmerzen (besonders nachts)
Schwäche der Muskeln
verspannte Nackenmuskulatur

Adynamie

Kraftlosigkeit, Schwäche, bleierne Müdigkeit
Erschöpfung
Antriebslosigkeit
Energieverlust
dauernde Erschöpfung und Niedergeschlagenheit
immer müde
hoher Schlafbedarf (sind aber auch nach langem Schlaf nie richtig regeneriert und energiegeladen)

Nervensystem

Störung der Nervenfunktion, dadurch:
Schlafstörung
unruhiger Schlaf
Schlaflosigkeit
ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit
hoher Schlafbedarf
verminderte geistige Leistung und Fähigkeit
Kopfschmerzen
Konzentrationsstörungen
Rastlosigkeit und innere Unruhe
Verhaltensveränderungen
Koordinationsstörungen (deshalb auch Unsicherheit beim Gehen und Stehen)

Orthostase

Kreislauf- und Durchblutungsstörungen
„schwarz vor Augen“ (wenn man schnell aus liegender Position aufsteht)
Kältegefühl (besonders an Händen und Füßen; mitunter werden die Fingerspitzen und sogar die Hände weiß.)
Kopfschmerzen (die nach dem Aufstehen auftreten)
Kopfschmerzen nach längerem Stehen
Übelkeit unter Belastung
Schwindel und Sehstörungen
anhaltender Kopfdruck
morgendliche Übelkeit
Kälteempfindlichkeit
Blässe
Einschlafen der Arme und Beine.
Kopfschmerzen, die unmittelbar nach einem Schwarzwerden vor Augen beginnen
Dauerkopfschmerz
Störung des Schlafes bis zum Erwachen
unruhiger Schlaf
Subtile Hinweise auf eine ungewollte Aktivität des Adrenalin-Systems können Schwitzen, Zappeligkeit und ein hoher diastolischer (zweiter) Blutdruckwert sein.

„Ich mag keinen Sport“, klagen manche Leute, „davon wird mir immer schlecht“ mit  Übelkeit bis zum Erbrechen.

Skelettschäden

chronisch:

  • Knochenschäden bei fortgeschrittener Osteoporose (Schwund der Knochenmasse)
  • schleichende Osteoporose, die mit einem erhöhten Frakturrisiko einhergeht
  • Deformation der Knochen bei Osteomalazie (Schmerzen aufgrund der Erweichung und Deformation der Knochen), bei Kindern als Rachitis (Die Biegung der erweichten Knochen führt zur Spannung der Knochenhaut, was bei Belastung Schmerzen zur Folge hat.)
  • Wirbelkörperbrüche (Bandscheiben werden ungünstig belastet => Rückenschmerzen)
  • Sind Fuß- und Beckenknochen aufgrund der Osteomalazie biegsam geworden, so schmerzen beim
  • Stehen die Leistenregion und die Füße, während im Liegen die Schmerzen wieder verschwinden.

Immunsystem

– Infektanfälligkeit
Auch gibt es Hinweise, dass erniedrigte Vitamin-D-Spiegel mit Allergien, Krebs und vorzeitigem Ableben einhergehen.
Wenn Sie aus den roten Anfangsbuchstaben ein Akronym bilden (MANOSI), haben Sie eine Hilfe, sich die Symptomen-Gruppen besser zu merken.
Das soll als kurze Information reichen. Möchten Sie weitergehende Informationen, empfehle ich Ihnen die Bücher aus der Quellen-Angabe.

Quellen:

Dr. med. Raimund von Helden – Gesund in sieben Tagen
René Gräber (Heilpraktiker): Vitamin D – Eine einfache Lösung für viele Gesundheitsprobleme!