Zunächst das Wichtigste: Seien Sie immer kritisch gegenüber Informationen, auch denen auf meiner Homepage. Ich bemühe mich, Ihnen Informationen in kompakter Form zur Verfügung zu stellen. Aber erstens kann ich nicht garantieren, dass mir keine Fehler unterlaufen (und es wäre dumm, wenn Sie an einem Schreibfehler erkranken) und zweitens kann es sein, dass die Zukunft einige meiner Informationen korrigiert. Ich informiere nach bestem Wissen und Gewissen, die Informationen ersetzen aber keine Therapie und Anamnese.

Kommen wir nun zum Thema: Darmsanierung

Unter einer Darmsanierung verstehe ich die Wiederherstellung der die Darmwand im Lumen auskleidenden Schichten, also Schleimhaut, Schleimschicht und Darmflora.

Eine Störung einer oder mehrerer dieser Schichten kann zu vielen akuten und chronischen Krankheiten führen.

Allgemein gesprochen wird durch solch eine Störung nicht nur die Verdauung (also Aufspaltung der Nahrung in ihre Bestandteile) und die Aufnahme der Bestandteile durch die Darmwand in Blut- und Lymphbahnen (also in den Körper) gestört sondern auch das Immunsystem stark belastet. Das heißt aber auch, dass die im Darmlumen befindlichen Stoffe noch nicht im Körper sind. Das Darmlumen ist noch Außenwelt. Da die gesunde Darmwand (man spricht hier auch vom Darm-Milieu) für den Körper schädliche Stoffe und Mikroben (z.B. Viren und Bakterien) nicht durchlässt, werden wir also normalerweise nicht automatisch krank, wenn wir diese Stoffe mal unbeabsichtigt mit der Nahrung aufnehmen.

Da aber kaum noch ein Mensch ein intaktes Darmmilieu hat, werden wir immer kranker.

Weitere Informationen dazu können Sie unter „Der Darm – Grundsätzliches“ nachlesen.

Vor der Darmsanierung kommt der Darm-Check. Sie nehmen zuhause eine Stuhlprobe und schicken diese ins Labor.

Je nach Ergebnis wird dann eine für Sie optimale Darmsanierung mit entsprechenden Präparaten durchgeführt. Diese Darmsanierung geht immer auch mit einer Ernährungsanpassung einher. Die Darmsanierung dauert in aller Regel 6 Monate, selten bis zu 12 Monaten. Die gesunde Ernährung sollten Sie für den Rest Ihres Lebens beibehalten. Dies ist der beste Schutz gegen die sogenannten „Zivilisationskrankheiten“. Schützt aber auch gegen bakterielle und virale Infektionen, da Sie Ihr Immunsystem gestärkt haben.

1. Fallbeispiel:

Patient mit Heuschnupfen im Frühling.

Symptome: Fließschnupfen, Niesreiz, Augentränen, Juckreiz, verstopfte Nase.

Schulmedizinisch bekam er schon viele Jahre Antihistaminika und Kortison. Die Symptome wurden zwar gelindert, aber es kommen im Laufe der Zeit auch Nebenwirkungen hinzu. Und es wurde im Laufe der Zeit eher schlimmer statt besser.

Eine Hyposensibilisierung ist auch nicht gerade toll. Erstens dauert sie bis zu 2 Jahre, hilft bei ca. 50 bis 70 % der Patienten und muss nach ca. 2 Jahren bei den Meisten weiderholt werden. Es werden also nicht die Ursachen beseitigt (das gestörte Darmmilieu) sondern es werden die Symptome „unterdrückt“.

Doktor Bruker formulierte es so: „Machen Sie eine ursächliche Heilbehandlung statt einer symptomatischen Linderungsbehandlung“.

Im August 2013 wurde ein Darm-Check durchgeführt und aufgrund des Ergebnisses eine Darmsanierung veranlasst.

Leider waren im Frühjahr 2014 und 2015 die Heuschnupfen-Symptome kaum besser, der Patient musste jedes Mal auf Antihistaminika und Kortison zurückgreifen. Da lag der Verdacht nahe: hier stört noch was.

Also machten wir im Oktober 2015 einen Nahrungsmittelunverträglichkeitstest.

Hier ist beispielhaft die erste von 4 Seiten abgebildet.

Das Ergebnis ist beeindruckend und spricht für sich.

Nachdem in der Ernährung die Klassen 4 bis 6 eliminiert wurden, ging es dem Patienten von Monat zu Monat besser. Im nächsten Frühling brauchte er Antihistaminika und Kortison nur noch 2 bis 3 Mal. Ab dem darauffolgenden Frühling gar nicht mehr und die Symptome werden von Jahr zu Jahr weniger. Er ist heute rundherum zufrieden.

Im September 2016 haben wir nochmals den Nahrungsmittelunverträglichkeitstest durchgeführt.

Der Vergleich zum Test 2015:

                        Klasse 4          Klasse 5          Klasse 6

2015                     2                      3                      4

2016                     7                      0                      1

Fazit:

Das Ergebnis ist beeindruckend und dem Patienten geht es gut. Es würde mich sicher interessieren, wie der Test heute ausfallen würde. Doch

1. ist er recht teuer und

2. therapieren wir Menschen und keine Laborwerte.

Die Laborwerte haben uns zwar auf den richtigen Weg gebracht, doch wenn es dem Patienten gut geht, muss man nicht zwingend schauen, was nun die Laborwerte machen.

2. Fallbeispiel:

Patientin, hat seit 9 Monaten Blähungen und Durchfall. Arzt hatte Darm-Check gemacht und Ihr Medikamente verordnet. Die ganzen 9 Monate keine Besserung, aber 10 kg abgenommen. Sie war sehr besorgt – so konnte es nicht weiter gehen.

Ich untersuchte im Stuhl noch ein paar Parameter:

Entzündungsparameter sehr hoch: Alpha-1-Antitrypsin 106,8 (Sollwert < 27,5)

Calprotectin 685,0 (Sollwert < 50)

Mein Verdacht: da stört etwas die Therapie

Wir machen einen PSK:

Hühnerei ist der Störenfried. Patientin meidet Hühnerei. Nach 2 Tagen sind Blähungen und Durchfall weg und Sie nimmt wieder an Gewicht zu.

Die Entzündungsparameter besserten sich ständig:

                                   25.01.18          09.03.18          18.04.18            27.11.18          Sollwert

Alpha-1-Antitrypsin   25,1                 26,0                 20,0                 7,5                   <27,5

Calprotectin               685,0               396,2               257,4               >19,5               <50,0

Fazit: Ein Darm-Check und evtl. ein Nahrungsmittelunverträglichkeitstest mit anschließender Darmsanierung und Ernährungsumstellung können bei Allergien, Darmbeschwerden und oft auch bei unseren sogenannten Zivilisationskrankheiten helfen.